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Anno dazumal - Die Geschichte eines Bildes

Es geht um ein Bild aus der guten alten Zeit, wie es wohl jeder schon einmal gesehen hat. Mit diesem gewissen Braunstich, der fast schon Symbol für die Freiheit und die Zufriedenheit vergangener Tage geworden ist. Ein Bild wie viele und doch ein wenig anders.

Abgebildet sind Menschen, anscheinend bei einer Familienfeier, einer Silberhochzeit, wie sich später herausstellt. Neben dem Brautpaar sind Verwandte, Bekannte und Soldaten zu sehen und jeder macht irgendetwas, ist in einer Position, die man auf so einem Bild normalerweise nicht kennt. Wie es dazu kam, davon handelt das Stück.

Schauplatz ist die Mühle von Michel, dessen Frau Anna, ihren Töchtern Maria und Katharina und Michels Mutter Elisabeth um die Zeit 1870. In der Ferne tobt der deutsch-französische Krieg. Doch davon ist unsere Mühle nur insofern betroffen, daß immer wieder Lebensmittel und andere Dinge für die Armee konfisziert werden. Außerdem merkt man den Krieg daran, daß Menschen weg sind, die man dringend bräuchte, so zum Beispiel Michels Geselle oder die Jagdkollegen von Hubertus, dem Jäger und Waldhüter.

Zum ersten Mal passiert es aber heute, daß Soldaten hier aufkreuzen, die auf der Suche nach der Front sind. Unter dem Kommando von Oberst Egbert von Pritzlwitz irren sie scheinbar schon länger umher und finden den Weg nach Frankreich nicht. Das ist eigentlich kein Wunder, da die Soldaten auch nur für die Schreibstube und nicht für den Kampf ausgebildet sind. Auch der Hinweis von Katharinas Lehrerin Elise, die ihr Brot von Anna backen läßt und auch Michel öfter um einen Gefallen bittet, sich bei der Orientierung nach der Sonne zu richten, bringt die Soldaten nicht weiter, denn es ist bewölkt

Um nicht mit der kampfunfähigen Truppe unterzugehen, ziehen es zwei Soldaten vor zu desertieren. Dies sind Karl und sein bester Freund Johann. Sie tauchen als Mägde verkleidet in der Mühle unter, während der Oberst und sein "letzter Soldat" Ludwig nach ihnen suchen. Wobei auch Ludwig bald keine Lust mehr hat und lieber Schmetterlinge fangen will. Schließlich hat er ja die beiden "Mägde" erkannt und weiß, wo seine Kameraden sind.

Von der ständigen Anwesenheit des Oberst genervt, schmiedet Oma mit Marie, einer fahrenden Händlerin, die Egbert erkennt, einen Plan. Marie geht los, um die Frau des Herrn Oberst zu holen. Sie kann sich einfach nicht erklären, warum sie ihren Mann hat gehen lassen. Schließlich verdankt er seine Karriere ihren "Beziehungen" und den Posten auf der ruhigen Schreibstube hat Egbert auch ihr zu verdanken.

Am Hof führen sich die neuen Mägde recht gut ein, da sie gut mit anpacken können. Vor allem Johann erweist sich als Johanna für alle als sehr hilfsbereit. Nicht nur, daß sie nach kurzer Zeit das "Weibergschäft" schon gut beherrscht. Nein, sie hilft Michel auch bei der Suche nach einem passenden Geschenk zur Silberhochzeit für seine Anna. Auch bei der Behandlung des schmerzenden Zahns von Elise gibt er Ratschläge.

Karl ist mehr daran interessiert, Maria näher zu kommen. Dazu muß er ihr allerdings als Mann gegenübertreten. Deshalb erscheint er als Bruder von Karline, wie er sich als Magd nennt. Als Karl-August will er Maria zeigen, was für ein Prachtkerl er ist. Er schwingt große Reden, erzählt Geschichten aus dem Krieg und stellt mit Johanns Hilfe seiner Angebeteten einen großen Maibaum. Als beim romantischen, nächtlichen Stelldichein mit Maria allerdings ein Schuß fällt, hat er gleich die Hosen voll und ist vor Maria blamiert.

Den Schuß gab Hubertus ab, der mit Michel auf Wildsaujagd ist. Getroffen hat er allerdings den Oberst, der wie immer auf der Suche nach seinen Soldaten war. Er droht die beiden anzuzeigen, aber zum Glück kommt Marie mit Charlotte, seiner Frau, noch rechtzeitig, um ihn davon abzuhalten. Charlotte holt ihren Mann nach hause und hat den Plan, ihn wegen seiner Verwundung dienstunfähig schreiben zu lassen und ihm eine schöne Rente zu besorgen. Sie selbst kehrt später noch einmal zur Mühle zurück, da ihr der Herr Jäger gefallen hat.

Johann bleibt auch nicht von der Liebe verschont. Als Johanna wird er zur besten Freundin von Maria und verliebt sich auch in sie. Um aber nicht zwischen ihr und seinem besten Freund zu stehen, geht er fort. Später kommt er aber als Fotograf zurück und macht - das Bild, um das sich in "Anno dazumal - Die Geschichte eines Bildes" alles dreht.

Am Ende weiß der Zuschauer, um was es alles auf dem Bild geht: um einen gezogenen Zahn, um einen Schmetterling, um einen Maibaum, um die Frau Oberst und um Johanna, die als Johann zurückgekommen ist.
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